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Adidas baut 500 Arbeitsplätze ab - was steckt dahinter? |
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Adidas baut 500 Arbeitsplätze ab - was steckt dahinter?
Der Sportartikelhersteller
Adidas hat angekündigt, bis zu 500 Stellen an seinem Hauptsitz in Herzogenaurach
zu streichen. Diese Entscheidung ist Teil einer größeren Strategie, um das
Unternehmen flexibler und wettbewerbsfähiger zu machen. Bisher wurden viele
wichtige Entscheidungen zentral getroffen, was dazu führte, dass regionale
Märkte nicht immer optimal auf Kundenwünsche reagieren konnten. Jetzt sollen
mehr Entscheidungen vor Ort getroffen werden, um schneller und gezielter auf
Marktveränderungen reagieren zu können. CEO Bjørn Gulden betonte, dass nicht die
Menschen, sondern die Stellen gestrichen würden, weil die Organisation insgesamt
zu komplex sei. Die Verantwortung soll nun stärker auf die einzelnen Märkte
verteilt werden.
Obwohl Adidas Arbeitsplätze
abbaut, geht es dem Unternehmen wirtschaftlich gut. Im Jahr 2024 stieg der
Umsatz um 19 % auf rund 5,97 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis wuchs auf 1,3
Milliarden Euro. Für 2025 wird weiteres Wachstum von mindestens zehn Prozent
erwartet - und das, obwohl die Einnahmen aus der beendeten Zusammenarbeit mit
Kanye West (Yeezy-Kollektion) nicht mehr mit eingerechnet werden.
Der Stellenabbau findet in
einer Zeit wirtschaftlicher Umbrüche statt. Höhere Energiekosten, Veränderungen
im Arbeitsmarkt und eine allgemeine Neuausrichtung vieler Unternehmen führen
dazu, dass große Firmen ihre Strukturen anpassen. Adidas ist nicht das einzige
Unternehmen, das Stellen abbaut, um effizienter zu werden. Die Idee dahinter
ist, durch schlankere Prozesse schneller und flexibler auf Marktveränderungen
reagieren zu können.
Die Entlassungen betreffen etwa
neun Prozent der rund 5.800 Beschäftigten in Herzogenaurach. In der
Vergangenheit hat Adidas schon mehrfach Stellen gestrichen, allerdings meistens
aus finanziellen Gründen. Dieses Mal steht eine strategische Neuausrichtung im
Fokus. Adidas betont, dass die Entlassungen sozialverträglich ablaufen sollen:
Betroffene Mitarbeiter erhalten Abfindungen und Unterstützung bei der Jobsuche.
Das Unternehmen arbeitet eng mit dem Betriebsrat zusammen, um faire Lösungen zu
finden.
Trotz des Stellenabbaus bleibt
Adidas auf Wachstumskurs. Besonders Klassiker wie die Samba- und Gazelle-Sneaker
verkaufen sich gut. Zudem schwächelt der Hauptkonkurrent Nike, was Adidas in die
Karten spielt.
Durch die neue Strategie will
Adidas langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Wenn mehr Entscheidungen direkt in
den einzelnen Märkten getroffen werden, könnte das Unternehmen flexibler auf
Trends reagieren und so international weiter erfolgreich sein.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: adidas
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