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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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1490 Aktive trotzten Regen und Hagel beim 22. ASICS-Dauerlauf
 
 
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02.05.2006  

 
 

 
Schützend hält Veranstalter Georg Herkenrath den Schirm über Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die gerade den Startschuss abgibt.  
Es war schon ein gewaltiges Teilnehmerfeld, dass sich am 30. April 2006 vor der Severins-Torburg zum 22. ASICS-Dauerlauf in der Kölner Südstadt einfand. Knapp 1490 Läuferinnen und Läufer waren es in diesem Jahr, die den 3,3km langen Rundkurs 3 Mal hintereinander absolvierten. Knapp 200 weniger als letztes Jahr. Das lag aber weitgehend eher an den störenden Baumaßnahmen entlang der Strecke und die überlange Winterperiode, die die Hobbyläufer erst jetzt so langsam aus dem Winterschlaf zu wecken scheint. Auch war es zugegeben ein ziemlicher Schönheitsfleck, dass der Start eher neben, statt traditionell unter der Torburg abgehalten wurde. Dafür gab es für alle Teilnehmer in den Startunterlagen eine kleine Überraschung. Statt eines Hemdes gab es eine wertvolle Stirnlampe, auf dass man auch im Dunkels als Läufer den Weg nicht aus den Augen verlieren möge. Fast hätte man sie ja zum Wettkampf gleich anziehen können, denn als Punkt 12:00 Uhr die Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes den
   

 
 Startschuss gab, zogen dunkle Wolken auf und es setzten kurzweilige Regenschauer ein. Auch zur Siegerehrung im Anschluss sanken die Temperaturen nochmals kräftig in die Tiefe, als ein Hagelschauer einsetzte. Dennoch war es wieder eine schöne Erinnerung, nur dass man die Erbsensuppe nach dem Lauf diesmal unter einem schützenden Verdeck einnehmen musste.
 
Eine schöne bleibende Erinnerung hatte mit Sicherheit auch wieder die große Kindergruppe, die für ihren Verein nierenkranker Kinder warben und in Anwesenheit ihrer Schirmherrin Elfi Scho-Antwerpes im Ziel jeweils eine Medaille überreicht bekamen.
 
Eine Medaille gab es hingegen für die anderen Teilnehmer nicht. Denn beim ASICS-Dauerlauf bekommen die Erstplazierten aller Altersklassen einen großen Geschenkkorb überreicht. "Das finde ich total prima. Pokale und Medaillen habe ich schon genug. Mit so einem großen, schweren Geschenkkorb voller guten Gaben kann ich wesentlich mehr anfangen", lobt Werner Christophel des TSV Weiss-Köln die Geste vom Veranstalter, der mit 42:58 Minuten in der Altersklasse M70 den ersten Platz belegte.


 
 
Die Mutter aller Schlachten, unter den zwei schnellsten Kölnern
      
 
Salvatore di Dio und Carsten von Kuk unmittelbar nach dem Start.  

Letztes Jahr während des 9. Ford Köln-Marathon gab es bezüglich des Titels "Kölner Stadtmeister" im Ziel eine heftige Auseinandersetzung. Der Kölner Express gab den etwas giftigen Dialog zwischen dem Düsseldorfer Salvatore di Dio und Kölner Carsten von Kuk mit einer Sprechblase wieder: "Ich bin schnellster Kölner" und der Antwort: "Wieso, Du bist doch Düsseldorfer". Das ist nun schon einige Monate her. Am Sonntag trafen nun die beiden Läufer erstmalig wieder zu einem Lauf zusammen. - Mittlerweise ist die Frage bezüglich der Städtezugehörigkeit geklärt. Salvatore di Dio ist bei der Stadt Köln gemeldet und wird dort als solcher geführt. Somit war die Frage der Städtezugehörigkeit im Vorfeld dieses Rennens schon
mal geklärt und die Frage nach dem schnellsten Kölner konnte in eine neue  Runde gehen.
 
Direkt nach dem Start setzten sich die beiden Topläufer mit immer größer werdendem Abstand von der Masse ab und
 
die erste Rund wurde ein einsamer Kampf, Mann gegen Mann. Doch bereits Anfang der zweiten Runde wurde die Endscheidung schon gefällt. Durch einen geschickten Schwenk in die Kurve gewann von Kuk ein paar Meter Abstand zu di Dio. Einen Abstand, den Salvatore aufgrund einer Fersenverletzung kräftemäßig nicht nachkommen konnte. Im weiteren Verlauf der 3,3km-Runde traf die Spitze auf das Ende der Läuferschar und di Dio musste im Gegensatz zu von Kuk aufwendige Überholmanöver auf sich nehmen und den Weg frei bahnen. Der Abstand zwischen beiden wurde dadurch immer größer. Carsten von Kuk erreichte nach 31:45 Minuten als Sieger des 22. Asics-Dauerlauf das Ziel. Salvatore di Dio folgte ihm fast eine Minute später mit einer Zeit von 32:38 Minuten. Im Ziel gaben sich beide Läufer gegenseitig gratulierend und anerkennend die Hand.


Unachtsamkeit kostete Yvonne Wagner den zweiten Platz
 
 
Jeannine Hagedorn (1691) übernimmt das Frauenfeld. Yvonne Wagner (657) übernimmt die Verfolgung. Tanja Pesch (1196) schaut sich das Ganze erstmal aus der dritten Reihe an, bevor sie zum Überholmanöver ansetzt.  

Bei den Frauen war die Gewinnerin theoretisch schon vor dem Start ausgemacht. Entweder würde es Jeannine Hagedorn vom TV Refrath oder Yvonne Wagner sein, wobei man Hagedorn die größeren Chancen zurechnete. Das zeigte sich auch in der ersten Runde. Jeannine Hagedorn übernahm siegessicher die Führung des Frauenfeldes. Yvonne Wagner nahm die Verfolgung auf. Doch auch schon wie bei den Männern, verloren sich die beiden dann im Getümmel der anderen Läufer ab der zweiten Runde aus den Augen. Yvonne Wagner
 
brauchte eigentlich nur noch gradewegs das Tempo zu halten, um sich den zweiten Platz zu sichern. Was sie allerdings nicht mitbekam war, dass ihr Tanja Pesch vom TUS Kreuzweingarten-Rheder seit dem Start unaufhörlich an den Fersen hing. Unauffällig gekleidet, jagte sie Yvonne Wagner hinterher und nutzte im Getümmel der späteren zweiten Runde ihre Chance sie unentdeckt zu überholen. Nachdem Jeannine Hagedorn nach 37:45 Minuten die Ziellinie überquerte, wartete alles auf Frau Wagner. Doch nach 38:20 Minuten, die große Überraschung, die bisher unbekannte Dame aus der Eifel war einfach schneller. Das musste ebenfalls Yvonne Wagner überrascht feststellen, als sie nach 38:55 Minuten als Dritte das Ziel erreichte.
 
 
 Bastian Mucha (Platz 3), Carsten von Kuk (Platz 1), Salvator de Dio (Platz 2)   Tanja Pesch (Platz 2), Jeannine Hagedorn (Platz 1), Yvonne Wagner (Platz 3)

Auch der Letzte kommt ins Ziel, nur später
 
 
Gaby Tuchscherer lief für den Handelshof das Rennen ihres Lebens.  

Man muss nicht immer unter den Ersten sein, Hauptsache es macht Spaß und man ist dabei. Das verkörperten die Maratönnchen, wie sie sich Ute Mönning, Erika Steiger und Regina Kattau nannten ganz besonders. In der Dreiergruppe genossen sie jeden Meter und Zuruf auf der Strecke und kosteten jede Minute voll aus. Dass sie einer der Letzten des Rennens waren, war ihnen dabei völlig egal. Breitensport macht's möglich, beim Zieleinlauf nach 1:12:38 Stunden wurden sie noch  genauso stürmisch von den Zuschauern begrüßt, wie die Ersten. Besonders hart traf das Schicksal jedoch Gaby Tuchscherer. Nach der zweiten Runde wollte sie den Lauf völlig entkräftet aufgeben und ins Ziel einlaufen. Doch daran hinderten sie die Ordner. "Hier müssen drei Runden gelaufen werden", bekam sie zu hören. Etwas eingeschüchtert machte sich die Dame nun auf die nächste Runde und die wurde für sie zur großen Herausforderung. Schon ziemlich blass im Gesicht und den Besenwagen im Nacken, biss sie die Zähne zusammen und setzte einen Fuß vor den anderen. Nur die Harten kommen in den Garten, zu der nun auch Gaby Tuchscherer gehört. Nach über über 1 Stunde und 18 Minuten war auch sie eine Siegerin. Hoffentlich weiß das auch der Handelshof zu schätzen, für den sie lief.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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